Dreifacherfolg am Wochenende

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Hier folgt nun, endlich, der Bericht zum…ohne lange nachzudenken…erfolgreichsten Wochenende der Vereinsgeschichte. Viel Grübeln wäre allerdings nötig, oder aber nachblättern, um nochmal alle einzelnen Ergebnisse hervor zu kramen. Die habt ihr ja sowieso, zumindest vom Samstag, mehr oder weniger pünktlich berichtet bekommen. Vielmehr möchte ich versuchen, einen ausführlichen aber nicht ermüdenden Rückblick zu schaffen, der wiederspiegelt, was unsere Kinder und Jugendlichen erlebt haben.
Am Samstag machten sich 16 motivierte Kids auf den Weg ins, in der Nähe von Schweinfurt gelegene, Üchtelhausen. Darunter die Goldjungs- und Mädels der U10, die bereits im Feld 2014 und in der Halle 2014/2015 als Bayerischer Meister die Saison beendeten. Zusätzlich ist zum ersten Mal ein Team in der Altersklasse U12 weiblich gestartet.
Freilich träumten nicht nur die SpielerInnen der U10 sondern auch viele Eltern und Betreuer davon, den Titelhattrick perfekt zu machen und erneut Bayerischer Meister zu werden. Unter Druck setzen lassen wollte sich dann aber doch niemand. So war recht schnell klar, dass, mit Ausnahme der Kämpfertruppe aus Hallerstein, kein Gegner Angst verbreitete. Es war dann auch das Spiel gegen die Oberfranken, das mit 15-12 der knappste Sieg des Tages war. Die anderen drei Partien (Frammersbach I und II, Allersberg) gingen mit deutlichem Vorsprung an unsere Mannschaft. Beim System jeden gegen jeder kam nie die Spannung auf, wie es bei einer KO-Runde der Fall wäre, nichtsdestotrotz war die Freude im Team und auf den gut besetzten Plätzen riesengroß, als klar war: auch im Feld 2015 heißt der Bayerische Meister TV HERRNWAHLTHANN.
Mit gemischten Gefühlen gingen die Mädchen der U12 ins Rennen, in deren Altersklasse mit dem TV Segnitz und dem TV Schwabach leider nur zwei weitere Teams gemeldet waren. Hier wurde in einer Dreiergruppe mit Vor- und Rückrunde gespielt. Nach der Vorrunde wurde deutlich, dass sich die drei Vereine nichts schenken wollten und sehr ausgeglichene Spiele zeigten. Vor allem der Kampfgeist der Schwabacher, die nur zu viert antraten, ist zu betonen. Auch von zwischenzeitlichen Verletzungen ließen sich die Mittelfränkinnen nicht aus der Ruhe bringen. Dennoch gelang ihnen im ersten Spiel gegen unsere Mannschaft kein Satzgewinn, es endete mit 2-0 für uns. Das Vorrundenspiel gegen Segnitz begannen unsere Mädchen richtig konzentriert und holten sich nach nahezu fehlerlosem Spiel mit großem Kampfgeist den ersten Satz. Leider konnten wir vor allem im Spielaufbau und im Angriff das Niveau nicht ganz durchhalten, weswegen der zweite Satz an die Gegnerinnen ging und das Spiel mit 1-1 endete. Besser machten es die jungen Damen im Rückspiel gegen Segnitz, dass sie aus einer sicheren Abwehr und mit kontrolliertem Angriffsspiel mit 2-0 für sich entschieden. Schon zu dem Zeitpunkt war klar, dass auch das letzte Spiel des Tages nichts mehr ändern konnte: Der Bayerische Meister bei der Jugend weiblich U12 hieß auch hier TV HERRNWAHLTHANN. Nach einigen Veränderungen in der Mannschaftsaufstellung holten die Mädels im Rückspiel gegen Schwabach noch ein hochverdientes 1-1 Unentschieden. Zur Freude aller Mitgereisten hat sich die junge Mannschaft durch die Platzierung für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert. Sie findet am 29./30. August in Delmenhorst statt. Interessierte Fans mögen sich bitte möglichst schnell mit der Abteilungsleitung in Verbindung setzen, falls eine Unterkunft gebucht werden soll. Hoffentlich finden sich wie immer viele Begeisterte, die die Mädchen lautstark unterstützen.
Während viele auf den Titel bei der U10 hofften aber keiner auf den Titel bei der U12 spekulierte, ging unsere U16 am Sonntag mit dem klaren Ziel an den Start, sich für die Deutsche Meisterschaft in Großenaspe zu qualifizieren. Dafür war allerdings die Teilnahme am Finale nötig, nur die ersten beiden bayerischen Mannschaften fahren in den Norden. Bei 13 gemeldeten Teams, darunter alles, was Rang und Namen hat, erschien das keine Selbstverständlichkeit. Schon vor dem ersten Spiel redete das Team jedoch nur von dem, sicher irgendwann stattfindenden, Aufeinandertreffen mit dem ewigen Konkurrenten und Angstgegner TV Eibach 03. Die Mittelfränkinnen mussten, aufgrund der mehr als unglücklichen Terminansetzung des BTSV, auf ihre Hauptangreiferin Svenja verzichten, die mit der U18-Nationalmannschaft gleichzeitig an der Europameisterschaft teilnahm (und dort einen tollen zweiten Platz holte). Leichte Hoffnungen keimten auf, dass unter diesen Umständen doch heute vielleicht der so heiß ersehnte erste Sieg gegen Eibach möglich sein könnte.
Zuvor standen jedoch in der Fünfergruppe vier Vorrundenspiele auf dem Programm. Während die Spiele gegen Hallerstein und Frammersbach sehr deutlich an den TV gingen, mussten unsere erfolgsverwöhnten Damen gegen Segnitz II und Veitsbronn schon mehrere Zähne zulegen, um auch diese Spiele am Ende verdient mit jeweils 2-0 für sich zu entscheiden. Schon hier deutete sich an, dass alle Mannschaftsteile heute gut ineinander griffen. Viktoria und Marie holten in der Verteidigung teilweise unmögliche Bälle raus, Christine servierte Kora tolle Zuspiele am laufenden Band als wäre es kinderleicht und auf der Position des Angabenschlägers kamen die Gegner trotz mehrmaliger Versuche auch an Sophia heute kaum vorbei.
Nach der Vorrunde hatten sich die fünf als Gruppenerste ihrer Gruppe für die Zwischenrunde qualifiziert. Dort spielten die besten sechs Mannschaften der Vorrunde in zwei Dreiergruppen um die Plätze fürs Halbfinale. Wir trafen in der Gruppe auf Segnitz I und, Überraschung, Eibach. Gleich im ersten Spiel zeigte Segnitz mit einer äußerst knappen 1-2 Niederlage, dass einerseits die Unterfranken richtig stark spielen können, andererseits Eibach aber tatsächlich nicht unangreifbar war. Nach gewonnenem ersten Satz ging dann auch unsere Partie gegen Eibach in die Verlängerung. Ausgerechnet jetzt nahm sich das gesamte Team die einzige Auszeit des Tages (nach bereits sechs Spielen nur zu verständlich), was mit 4-11 den deutlichen Satzverlust und das Ende der Partie bedeutete. So musste also gegen den TV Segnitz ein Sieg her, um als Gruppenzweiter gegen den Gruppenersten der anderen Zwischenrundengruppe ins Halbfinale einzuziehen. Direkt nach dem chancenlosen Satzverlust zuvor drehten unsere Mädchen wieder auf. Dieser Kampfgeist sollte an diesem Tag noch öfter zum Vorschein kommen. Mit 11-7 und 11-4 ließen sie den Segnitzerinnen nur den letzten Platz und das Spiel um Platz 5 und 6.
Im Halbfinale ging es gegen die Mädchen aus Staffelstein und ihren streitbaren Betreuer. Bereits auf der Bayerischen Meisterschaft der U18 schnappte unser Team seiner Mannschaft im Spiel um Platz 3 nach drei hart umkämpften Sätzen die Quali für die Süddeutsche Meisterschaft weg. Entsprechend angespornt gingen die Kurbad-Mädels in die Partie. Während der erste Satz knapp aber verdient an uns ging, leistete sich die Schiedsrichterin in Satz 2 einige Schwächen zu unseren Ungunsten. Dies war nicht der Hauptgrund, trug aber dazu bei, dass mit 11-13 nun Staffelstein sich den Entscheidungssatz erkämpfte. Vor allem die gegnerische Angreiferin hatte einen guten Tag erwischt und setzte unsere Verteidigung immer wieder gehörig unter Druck. In Satz 3 ging es dann hin und her. 3-0 Führung für uns, dann 3-3, dann wieder 5-3 Führung, dann zum Seitenwechsel mit 5-6 zurück. Bis zum Stand von 8-8 ging es hin und her, danach half uns die starke Offensivspielerin mit einigen Eigenfehlern zum hart umkämpften und viel umjubelten 2-1 Satzsieg.
Die Pflicht, wenn man das überhaupt sagen darf, war also um 18:30 Ortszeit erreicht. An der Stelle beschloss ich, Johannes, die 400km-Heimreise schon einmal anzutreten, die Nacht war ja auch nicht besonders lang. Schließlich war die Quali für die DM in der Tasche, Zufriedenheit eingekehrt. Aber ich wurde überredet, da zu bleiben. Das hat mich gefreut und…es hat sich gelohnt.
Unsere Mannschaft lief im 17. und 18. Satz des Tages zur Höchstform auf, alle Mannschaftsteile spielten, als hätten sie gerade ein Bad im Jungbrunnen genommen und keine blutigen Knie. Alle Beine taten weh, Koras Schulter muss blau und dick gewesen sein. Alles Geld was sich noch in Marys Geldbeutel befand, wurde in Wasser investiert. Der Regen wollte uns nicht von der Hitze und die Mädchen nicht von dem trockenen Boden erlösen.
Erlöst haben sie sich dann aber doch selbst. Nach langen Ballwechseln, die die Abwehrreihen dominierten und aber auch nach eben jenen zwei, drei Eigenfehlern auf Eibacher Seite zu viel. Während unsere Abwehr sattelfest stand und weder Christine noch Kora Fehler machten, trafen die beiden gegnerischen Angreiferinnen doch 2,3 mal ins Aus oder die Leine. Diese Kleinigkeiten sollten an diesem Tag entscheidend sein. Sie brachten Eibach nach ewigen Zeiten mal wieder eine, hoffentlich zu verschmerzende, Niederlage und uns den nicht mehr für möglich gehaltenen Titelgewinn in einem Finale mit dem TV Eibach 03. Auch diese Damen dürfen nun also im September erneut zur Deutschen Meisterschaft fahren.
Nach den vielen erfolgreichen Jahren der jungen Vergangenheit, ist es scheinbar normal geworden, vorne mitzuspielen. Titel sprangen dabei erst seit kurzem heraus, aber unter den ersten Dreien waren unsere Mannschaften, egal welchen Alters und egal auf welcher regionalen Ebene, doch oft zu finden. Hoffentlich weiß jeder von euch und uns, dass es eben nicht normal ist. Vor allem nicht, dass man dabei weder vom Trainer angeschrien wird noch sonst wie auf Spaß verzichten muss. Im Gegenteil, ohne den nötigen Spaß wäre das nicht so gekommen, wie es kam. Der Spaß geht im Training los, geht auf die Eltern über, die dankenswerterweise viele Kilometer auf ihre Tachos fahren, macht kurz bei den Trainern und Betreuern Pause, bevor er sich hemmungslos auf die Spielerinnen und Spieler schmeißt. Erfolg ist nicht wichtig, hilft aber sicher. Danke für ein unvergessliches Wochenende – seid stolz auf euch!


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