U16 Mädels fahren zur Deutschen Meisterschaft!

IMG_1372 Am vergangenen Wochenende wurde dem Erfolgspuzzle des TV Herrnwahlthann ein weiteres Stück hinzugefügt. Zum ersten Mal qualifizierte sich unsere weibliche U16-Mannschaft für eine Süddeutsche Meisterschaft in der Halle. Das ist doch noch einmal ein ganz anderes Faustballspiel als auf dem Feld. Vor Schwarzwaldidylle und mit Kurbadflair richteten die Vereine Unterhaugstett und Weil der Stadt die Süddeutschen Meisterschaften der Mädchen und Jungs in der wunderschönen Bad Liebenzeller Sporthalle aus.
Nach der Anreise am Freitag, unterbrochen durch einen 1,5-stündigen technischen Halt in der Nähe von Augsburg, stärkte sich der 8-Mann-Tross vor Ort erst einmal im Zimmer der Trainerinnen. Viktoria wurde am frühen Morgen extra von Maria aus Stuttgart abgeholt, dort war sie auf Musicalreise mit ihrer Schule. Der Rest konnte ausführlich und sehr nett von der Herbergsmutter betreut frühstücken.
Gut gestärkt begann denn auch der Vorrundensamstag. Im ersten Spiel gegen den oberfränkischen TV Stammbach legten die Damen los wie die Feuerwehr. Mit 11-5 und 11-2 besiegten sie die überraschend wehrlosen Stammbacherinnen deutlich, nicht deutlich genug, wie sich später noch heraus stellen sollte. Das zweite Spiel unserer Gruppe A gewann Unterhaugstett mit 11-2 und 11-2 gegen Gärtringen.
TV HernwahlthannIm direkten Duell um den Gruppensieg, soviel war zu diesem frühen Zeitpunkt schon klar, ging es gegen den Ausrichter. Die Haugstetterinnen leben vor allem von Hauptangreiferin Lena Gengenbach. Ihr druckvolles Angriffsspiel hatte uns in deren ersten Spiel sehr beeindruckt. Dementsprechend entspannt starteten die Mädchen ins Spiel und holten sich nach einer starken Teamleistung den ersten Satz mit 11-8. Im System auf 2 Sätze war klar, dass man beide Sätze braucht, ansonsten würde es eine Punkteteilung zur Folge haben. Genau dies trat ein, nachdem sich Unterhaugstett im zweiten Satz steigern und den Durchgang mit 11-13 für sich entscheiden konnte. Vorausgesetzt sowohl der Gegner als auch wir würden unser letztes Gruppenspiel gewinnen, musste das Ballverhältnis über Platz 1 und den direkten Einzug ins Halbfinale entscheiden.
Für uns schien dieser Druck zu groß zu sein, mit Ach und Krach holte sich das Team um Captain Marie-Therese den ersten Satz mit 11-9. Satz 2 spiegelte die wahren Kräfteverhältnisse schließlich wieder, er ging ungefährdet mit 11-2 an unsere jungen Damen, die im letzten Gruppenspiel mit zusehen mussten, wie Unterhaugstett gegen Stammbach mit 11-5 und 11-2 erwartet deutlich gewann. Mit einem Ballverhältnis von 66-33 gegenüber unserem von 66-39 ging Platz 1 an den Ausrichter, der somit am Sonntag ausschlafen konnte.
16696216231_f60c29891f_oFür uns ging es gegen den sächsischen Meister aus Glauchau-Rothenbach schon im zweiten Spiel des Finaltages um Alles. Bislang konnten wir gegen die Lausitzerinnen noch nicht gewinnen, dies musste sich ändern, wenn sich unsere Mannschaft unter die ersten Vier kämpfen wollte.
Mit einer bärenstarken Abwehrleistung brachten Marie und Viktoria die Glauchauer Angreiferin zur Verzweiflung. Nachdem ihr in Satz 1 noch einige Punkte gelangen, er ging mit 11-6 an uns, schien im zweiten Durchgang die Gegenwehr gebrochen. Bereits mit 8-4 in Front gelang es uns nicht, den Satz schnell zu beenden. Unnötig knapp lautete es am Ende 11-9 für den TV Herrnwahlthann.
Dies bedeutete: wir waren sicher unter den besten vier Mannschaften der Meisterschaft. Wir wussten allerdings, dass es nur drei Tickets für die DM gibt. Für das Halbfinale gegen Titelverteidiger Calw rechnete das Trainerteam nur Außenseiterchancen aus, zu stark erschien die gegnerische Hauptangreiferin am Vortag. Alle taktischen Vorhaben warf Angreiferin Christine über Bord, Angreiferin ausschalten, kurze Bälle spielen, etc…nein…sie bestimmte für sich: „ich ziehe mein Ding durch!“ Mit druckvollen Rundbällen gelang es ihr immer wieder, direkt zu punkten. Eine schnelle 3-0 – Führung ließ uns plötzlich hoffen. Auch beim Stand von 8-5 trauten wir unseren Augen kaum. Nicht hoch genug einzuschätzen ist die Leistung der Spielerinnen, die, nachdem Calw zum zwischenzeitlichen 11-11 ausgleichen konnte, Nervenstärke zeigten und mit 13-11 gewannen.
16684726351_f0bc5e7593_oIm zweiten Satz konnten wir dieses Niveau leider nicht halten, hart und platziert punktete die Calwer Schlägerinnen immer wieder lang über unsere Mittelposition. Auch unser Angriff war weniger genau, weniger mutig. Der 11-6 Ausgleich war absolut verdient. Eigentlich sollte man meinen, dass das psychische Moment nun auf Seiten des Gegners lag, es kam jedoch ganz anders. Beim Seitenwechsel führte unsere wiedererstarkte Mannschaft mit 6-3. Die Sensation lag in der Luft. Plötzlich allerdings war Calw wieder auf 6-6 dran – der nächste Tiefschlag, die Führung dahin. Aber wer nun dachte, das war’s, Calw ist durch, sah sich getäuscht. Bis zum Stand von 9-9 hielten wir dagegen, jede Spielerin zeigte nun ihr bestes Faustballspiel. Mit einem unglücklichen Eigenfehler beim Stand von 9-10 ging dieser Kampf für uns zu einem schlechten Ende. Die 1-2 Niederlage bedeutete, wir mussten uns sammeln und im schon vorher erwarteten Spiel um Platz 3 gegen den TV Haibach unsere Favoritenrolle unter Beweis stellen.
Mit welcher Souveränität und für Mary, Ramona und Johannes irritierenden Ruhe die fünf Damen das tragische Halbfinale vergessen und ihre Top-Leistung auch in diesem Spiel, dem Spiel um das letzte Ticket für die deutsche Meisterschaft, abrufen konnten, verstehen wir noch immer nicht ganz. Mit 11-7 und 11-4, nie gefährdet, besiegten die TV-Mädchen den TV Haibach, der noch im Halbfinale fast Unterhaugstett den Weg ins Finale verdorben hätte. Den TV Haibach, der uns auf der Bayerischen mit 15-14 und 15-13 viele Nerven gekostet hatte.
16498658700_3e09a623ec_oWährend sich die Trainer in den Armen lagen, immerhin ist diese DM-Teilnahme etwas ganz besonderes, trotteten die Spielerinnen entspannt zur Verabschiedung. Innerlich hat sich aber sicher spätestens heute jede einzelne: Kora, Marie-Therese, Marie-Theresa, Viktoria, Christine und Sophia mächtig gefreut und mit Stolz festgestellt, dass sie am 28./29. März zum ersten Mal auf eine Deutsche Hallenmeisterschaft fahren dürfen. Was uns bei der U14 noch nicht gelungen ist, hat das Team nun sogar bei der U16 geschafft.
Dieses Ausnahmewochenende wird uns sicher lange im Gedächtnis bleiben: viel Pech, viel Harmonie und sechs Spiele am Stück Bestleistung. Ihr seid unter den zehn besten Mannschaften Deutschlands, ihr seid der Wahnsinn.

Es spielten: Marie-Therese Roland (Spielführerin), Christine Scheuerer, Kora Heller, Viktoria Schmidbauer, Marie-Theresa Stadler, Sophia Schober

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